Eines muss man OM Herbert Scheider, DF9KN neidlos zugestehen,
nämlich, dass er immer pünktlich anwesend ist. Täglich kann man
um 08:30 deutscher Zeit auf 14.332 Mhz hören:
Hier ist Delta Fox 9 Kilo November für die MAR-Medical
Assistance Radio,ist schon jemand da?
Und das nun seit fast 20 Jahren. Begonnen hatte alles damit,
dass Dr.Wilfried Ruppert, DJ5RT aus Rosenheim, Allgemeinarzt,
bei seinen zahlreichen Reisen und DX-Aktivitäten auf dem
afrikanischen Kontinent, mit den dortigen Lücken im
Gesundheitswesen konfrontiert wurde, und etwas dagegen zu
unternehmen beschloss. Ähnlich dem Doctor`s Service und den
Flying Doctors wollte er bei medizinischen Notfällen mit
Amateurfunkern in den Missionsstationen und bei Projekten der
GTZ in Kontakt treten, um Hinweise bei der Erstversorgung und
bei der eventueller Organisation von Rücktransporten zu
vermitteln. So entstand die Medical Assistance Radio Runde, eine
Initiative von sozial engagierten Funkamateuren, OMs aus dem
Gesundheitswesen, Entwicklungshelfern,
Botschaftsangehoerigen,Technikern und der GTZ in Frankfurt-Eschborn.
Nachdem Wilfried wegen Zeitmangel die Leitung abgeben musste,
konnte Herbert, DF9KN dafuer gewonnen werden. Dieser war
seinerzeit an der Auffindung der Schiffbrüchigen der
unglücklichen DX-Expedition zu den Spratlay-Inseln schon bekannt
geworden. Seither meistert der ehemalige Navigations- und
Bordfunkerlehrer der Luftwaffe seine Aufgabe mit Bravour, Humor
und Freude.
Richtig stressig wurde es dann in den Jahren 1989/90, als der
Ostblock kollabierte und wir besonders aus Rumänien Hilferufe
für Medikamente und medizinische Ausrüstungen empfingen. Dank
guter Verbindungen zum Auswärtigen Amt, dem Roten Kreuz und
kirchlichen Einrichtungen liessen sich Transportmöglichkeiten
finden, es gab OMs aus DL, HB9,PA,EA und HA, die die Transporte
durchführten und die wir auf dem Funkweg begleiteten, ihnen
Ratschläge
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bei der Auffindung der geeigneten Routen gaben, und vor
Komplikationen mit der Securidate oder vereisten Strassen
warnten. In diesen Zeiten war DF9KN fast ganztägig in der Luft
und verliess sein Shack nur kurzzeitig. Langjährige, tiefe
Freundschaften waren der Dank , man traf sich persönlich, und
viele Kontakte aus damaliger Zeit bestehen heute noch.
Anerkennung und Dank durch Überreichung der „Goldenen Antenne“
in Bad Bentheim gab es für DJ5RT, DF9KN und 4 weitere OMs
unseres Kreises, DJ2RN, DJ2AB, YO2BZund HB9CUB. OM Ruppert wurde
zusätzlich mit der Bayerischen Verdienstmedaille geehrt.
Heute nun ist es ruhiger geworden auf 14.332 Mhz , dafür sorgt
schon das Sonnenflecken-Minimum . Trotzdem kommen auch jetzt
regelmässige Verbindungen mit Namibia, Kenia, Burundi,
Ghana,Elfenbeinkueste, oder Madagaskar, Ruanda und den Kanaren
zustande, dank Herberts exzellenter Station. Leider ist in DL
die Verständigung untereinander im 20m Band fast unmöglich
geworden, so treffen sich die deutschen Stationen via Echolink,
auf 2-meter oder 70 cm. vornehmlich ueber das Relais KB0KJA .(Etwa
gegen 08:00Deutscher Zeit. Neuen Techniken sei Dank.
Und so ist in all den Jahren die grösste Zahl der regelmäsigen
Teilnehmer beisammen geblieben, Zahnärzte und Ärzte
verschiedener Fachrichtungen,.
darunter ein Anästhesist, ein HNO, ein Internist und ein
leitender Notarzt, Techniker, sowie Mitarbeiter beim Roten Kreuz,
aber auch Funkamateure aus anderen Berufen. Wir sind kein
geschlossener Verein, jeder der will, kann bei uns einchecken.
Es bestehen Verbindungen zum Intermar-Netz und Kontakte zum
Amateurfunk- Notfunk-Netz. Gebrauchen könnten wir aber noch
funkende Pharmazeuten und Physiotherapeuten.
Wer sich für uns interessiert, wir haben auch eine Homepage:
www.mar-runde.de
Wünschen wir der MAR für die Zukunft weiterhin alles Gute.
Wilhelm Zieg, DK8WL
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